Alfons Düchting

Alfons Düchting

* 15.07.1925
† 23.08.2015 in Osthofenfriedhofes
Erstellt von Westfälischer Anzeiger
Angelegt am 26.08.2015
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MZV

vom 30.09.2015

Soest

26.08.2015 um 12:32 Uhr von VRS

Im Alter von 90 Jahren ist am vergangenen Sonntag der Holz- und Steinbildhauermeister Alfons Düchting verstorben. 1925 wurde er als neuntes von zehn Kindern mit seinem Zwillingsbruder Josef im Harz geboren. Die Familie siedelte 1932 nach Soest, der Vater übernahm die Leitung des Bahnbetriebswerkes und die große Familie wohnte im Bahnhof.
Nach dem Krieg, den die Zwillinge Alfons und Josef als Flugschüler und Flakhelfer überstanden, absolvierten sie in Langenberg und Paderborn ihre Lehrzeit als Holzbildhauer und gründeten 1953 ihre erste eigene Werkstatt auf dem heutigen Parkplatz des Restaurant Mönchshof in Soest. Arbeiten zum Wiederaufbau kriegsbedingter Zerstörungen in Kirchen und Wohnhäusern und der Bau von Denkmälern für die Kriegsopfer waren ihre ersten großen Aufträge. In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre verstarb der Zwillingsbruder Josef nach kurzer schwerer Krankheit.
Alfons führte den Betrieb alleine fort und verlegte ihn 1962 an den Ostenhellweg, wo er eine neue Werkstatt baute. Grabmale aus handwerklicher Herstellung, oftmals figürliche religiöse Darstellungen tragend, wurden sein Markenzeichen. Viele sind heute noch auf dem Soester Friedhof und auf den Friedhöfen der umliegenden Dörfer und Gemeinden zu finden. Wegekreuze auf Hofanlagen und in der Flur, sowie die Innenausstattung mancher neu gebauter Kirche stammen aus seiner Werkstatt. In den folgenden Jahren kommen umfangreiche Restaurierungsvorhaben hinzu: alle Soester Kirchen, aber auch viele Dorfkirchen in der Börde waren zeitweise seine Baustellen. Nach jahrelangen Planungen begann er mit seiner Werkstatt 1987 die Erneuerung des südlichen Turmschaftes der Wiesenkirche in Soest. Abbau des maroden Gesteines, Entwicklung von Ausbautechniken, Herstellung von Modellen, nach denen die neue Bauzier gearbeitet werden konnte und schließlich der Einbau der neuen Werkstücke waren bis 1993, als die neu gegründete Bauhütte ihren Betrieb aufnahm, sein Tätigkeitsfeld.
Im Alter von 15 Jahren lernte er seine Hedwig kennen, mit der er 62 Jahre verheiratet war. Die Eheleute haben fünf Kinder und zehn Enkelkinder. Zwei seiner Söhne und ein Enkel tragen als Steinmetze und Bildhauer das väterliche Erbe weiter. Trotz der zahlreichen Anforderungen in Familie und Beruf hatte Alfons Düchting stets ein offenes Ohr und eine helfende Hand für Freunde, Nachbarn und Menschen, die in Bedrängnis oder Not geraten waren.
Bis ins hohe Alter ging er gerne für ein paar Stunden in sein Atelier. In den letzten Jahren entdeckte er seine Liebe zum sauerländischen Schiefer neu und schuf eine Vielzahl geometrisch konstruierter kunstvoller Reliefs. Wenn Steine in der Stadt reden könnten, wüssten sie eine Menge Geschichten über ihn zu erzählen.

Gedenkkerze

Westfalen.Trauer.de

Entzündet am 26.08.2015 um 08:56 Uhr

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vom 26.08.2015